Das berühmte Klavier im „Ballhaus G.“ hat seine besten Tage schon hinter sich. Ebenso viele Decken und Wände. Konkret: Die zwei Gebäude sind vom Einsturz bedroht. Der Grund, warum ich auch immer nur im Erdgeschoss geblieben bin. Da es ein spontaner Ausflug war, hatte ich auch nur meine kleine MFT-Kamera mit dem 12-42er Objektiv dabei. Also ISO auf 1.600 hoch und los geht’s. Die Überraschung gab es gleich im ersten Haus. Ich bin ja grundsätzlich gegen Graffiti an Lost Places. Es gibt da nur wenige Ausnahmen und eine davon hat einen Namen: Plotbot KEN. Dieser sprayt ausschließlich in verlassenen Gebäuden. Hierbei handelt es sich aber in meinen Augen um Kunst. Nie ist ein Graffito von Ken wahllos an „die falsche Stelle“ gesprüht. Und thematisch passt es auch immer zur Stimmung am Ort. Entsprechend groß wurden meine Augen, als ich hinter dem recht neuen Gerüst einen frisch gesprühtes Werk sah, dessen Spraydose unverkennbar war. So kann der Tag beginnen. Was ich erst später herausfinden sollte: Im zweiten Gebäude war ebenfalls ein Werk von ihm, das leider vor kurzer Zeit erst mit einem großen Schriftzg übersprüht worden war. So ähnlich erging es mir ja schon letztes Jahr im Rundlokschuppen Pankow, wo die Fliege vom Plotterroboter komplett und das sitzende Mädchen teilweise überdeckt waren.