Urbex – Die drei Facetten


Die erste gemeinsame Begehung von „Urbex Südbaden“ war auch gleich erfolgreich. In dieser Location in einem Wohngebiet im Ortenaukreis wurden wir auf vier Ebenen fündig. Der Zugang ist absolut problemlos, im Inneren muss man aber vor allem wegen der Bausubstanz aufpassen. Löcher im Boden sind keine Seltenheit, in einem Raum im Obergeschoss neigt sich sogar der komplette Boden so weit, dass er sich von der Wand gelöst hat und man an einer Ecke schon ein gutes Stück nach draußen sehen kann. Auf dem Dachboden sind mehrere Löcher, eines so groß, dass man durchfallen kann, wobei die restlichen Dielen auch nicht sehr vertrauenserweckend sind; also immer schön auf den Balken laufen. Soweit ich es beurteilen kann, war dies auch die erste Besichtigung, was Urbex-Fotografie angeht. Dabei boten sich uns innerhalb eines Gebäudes drei komplett unterschiedliche Facetten an: Im Keller klassicher Lost Place mit vielen alten Gegenständen, Staub und Spinnweben. Erdgeschoss und Obergeschoss wurden von Vandalen fast komplett ramponiert und sind durchgängig mit Graffitis bepflastert. Dazu muss man sagen, dass es sich zum Teil nur um Geschmiere, zum Teil aber auch um echte Street Art handelt, in die viel Mühe und Farbe investiert wurde. Die Dosen hierzu liegen noch in rauhen Mengen herum. Mein persönliches Highlight war dann der Speicher. Dieser war von den Vandalen zum Glück überhaupt nicht berührt und fast komplett leer. Alte Holzbalken und ein schönes Licht – wow! Stimmung pur! Aber seht selbst: Die drei Facetten.